Der Mathisleweiher entstand in der letzten Eiszeit, als ein Gletscher eine Mulde in den Boden drückte
Sonntag, 28. Juli 2024
Bei idealem Wanderwetter machten sich 17 Wanderfreunde auf, um den Mathisleweiher bei Hinterzarten zu erkunden. Der Weg führte anfangs durch die gepflegten Kuranlagen Hinterzartens. Bei der Kesslermühle, heute ein großer Hotelkomplex, begann der Anstieg. Sonnige und schattige, feuchte und trockene Passagen wechselten sich ab, bis der See erreicht war.
Der Mathisleweiher liegt auf etwa 1000 Metern Höhe und erstreckt sich über 2 Hektar. Er entstand in der letzten Eiszeit, als ein Gletscher eine Mulde in den Boden drückte. Seinen Namen verdankt der See Mathias Rombach, einem Besitzer aus dem 18. Jahrhundert, dem auch der nahe gelegene Mathislehof gehörte. Heute gehört der gesamte Komplex mit Weiher und Wald der Universität Freiburg. Der See wird vom Zartenbach, der vom Feldberg kommt, durchflossen. Am Südufer ist das Baden erlaubt, während die Nordseite unter Naturschutz steht. Das Wasser des Sees ist durch Huminsäuren, die durch die Zersetzung organischen Materials entstehen, rotbraun gefärbt und weist einen deutlich sauren pH-Wert von etwa 4,5 bis 5 auf.
Am Ufer konnte ein Feld nicht blühenden Fieberklees beobachtet werden. Dahinter ragten die rosafarbenen Blütenstände des Wasserknöterichs aus dem Wasser. Sitzbänke luden zu einer Rast ein. Auf dem Rückweg Richtung Hinterzarten fiel eine Seenlandschaft auf, die durch die geschäftige Tätigkeit von Bibern entstanden ist. Diese fleißigen Baumeister gestalten ihr Umfeld nach ihren eigenen Bedürfnissen Die früh blühenden Knabenkräuter am Wegrand waren bereits verblüht, aber einige Exemplare der Breitblättrigen Ständelwurz wurden entdeckt.
Zum Abschluss der Wanderung traf man sich auf der Terrasse eines gemütlichen Restaurants in der Nähe des Bahnhofs. Einige Teilnehmer machten noch einen kurzen Abstecher in das Hinterzartener Moor, das mit einem Steg aus Douglasienholz und weiteren Informationstafeln neu gestaltet wurde. Hier kann man viel über das Moor und seine einzigartige Flora erfahren und die friedliche Atmosphäre genießen.
Für 2025 vormerken!
Anfang Juni nächsten Jahres ist eine weitere Wanderung durch das Moor geplant, um blühende Orchideen und andere botanische Raritäten zu bewundern.
Text und Bilder: Elke Breitling