Kandel, Blick vom Weg zur Kastelburg

Der Kandel

unser Hausberg

Der 1243 m hohe Kandel ist nicht nur der „Hausberg“ Waldkirchs, er ist auch der Hausberg des Waldkircher Schwarzwaldvereins. Ursprünglich hieß der Waldkircher Ortsverein „Sektion Kandel“, später „Kandel-Waldkirch“, bis er 1934 in „Waldkirch-Kandel“ umbenannt wurde, um Verwechslungen mit der pfälzischen Ortschaft Kandel zu vermeiden.

Das mächtige Bergmassiv des Kandels prägt das Bild der Landschaft im mittleren Schwarzwald, er ist eine auffällige Erscheinung zu jeder Jahreszeit, besonders aber im Winter, wenn sein weißer Gipfel in weitem Umkreis leuchtet. Sein Name soll ja keltischen Ursprungs sein und „Der Leuchtende“ bedeuten.

Vier Gemeinden (Waldkirch, Simonswald, St. Peter und Glottertal) haben Anteil am Kandel, über seinen Gipfel hinweg verläuft die Grenze zwischen den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Zum Elz- und Rheintal hin wie auch zu den Tälern der Glotter und der Wilden Gutach hat er steile, felsige und teilweise alpin anmutende Flanken, nur nach Osten in Richtung „Platte“ und St. Peter geht er in eine Hochebene über.

Der Rundblick vom Kandel ist einzigartig! „Blicken wir von dort in die Runde, wissen wir plötzlich, warum Kenner die Aussicht vom Kandel so sehr preisen, reicht sie doch vom Rheintal und den Vogesen bis zum Kniebis; sie umfasst die hellen Klippen der Schwäbischen Alb ebenso wie die Alpenkette von der Scesaplana bis zum Montblanc.“ (Max Rieple)

Relativ spät wurde der Kandel für den Autoverkehr erschlossen, 1934 wurde die Fahrstraße von Waldkirch aus über den Gaisfelsen bis zum Rasthaus fertig gestellt. Die Straße vom Glottertal und von St. Peter aus durch den „Sägedobel“, die erst eine Überfahrt über den Kandel ermöglichte, wurde dagegen erst nach dem 2. Weltkrieg, gebaut.

Der Kandel gehört zu den fünf „Hohen Bergen“ des südlichen Schwarzwalds, das sind außer ihm der Schauinsland, Feldberg, Belchen und Blauen. Alle sind mit dem Auto auf öffentlichen Straßen zu erreichen, der Belchen allerdings auf dem letzten Teilstück nur mit einer Seilbahn, und der Kandel mit dem Bus nur von der Glottertäler Seite aus. An sonnigen Tagen mit guter Fernsicht sind die Parkplätze dort oben, besonders an Wochenenden, überfüllt. Er ist Anziehungspunkt für Wanderer, Gleitschirm- und Drachenflieger, Mountainbiker, alpine Skifahrer und Skilangläufer sowie Schneeschuhgeher.

Die natürliche Waldgrenze wird auf dem Kandelgipfel nicht erreicht. Ohne Einfluss des Menschen wäre er von einem Buchen-Tannen-Ahorn-Wald mit vereinzelt vorkommenden Fichten (z.B. am Rand des heute verlandeten Hochmoors) bedeckt. Dank der schon seit vielen Jahrhunderten andauernden Viehweide sind heute auf den botanisch wertvollen Borstgrasrasen überaus seltene Pflanzen wie Arnika, Katzenpfötchen oder Silberdistel zu finden, es gibt Orchideen, Türkenbund-Lilien und die Mondraute, in den feuchten Schluchten wachsen üppige Hochstaudenfluren aus u.a. Alpendost und Alpenmilchlattich. In den Wäldern um den Kandel sind vom Aussterben bedrohte Vogelarten wie das Auerhuhn, Ringdrossel oder Zitronengirlitz zu Hause, und in den felsenreichen Regionen hat sich in den Nachkriegsjahren, vom Feldberg her zuwandernd, das Gamswild eingestellt. Sogar der Luchs wurde und wird hin und wieder am Kandel angetroffen.

Die Erschließung des Kandelgebietes mit Wanderwegen ist in allererster Linie das Werk des Schwarzwaldvereins. Schon 1886 entstand der „Damenpfad“, und die Schutzhütte bei der Tafeltanne (Langeckhütte) wurde gebaut. 1889 kam der „Jägerpfad“ als Erschließung von Simonswald aus hinzu, 1934 der Kandelrundweg I und 1954 der Kandelrundweg II. Relativ neu ist der „Zweitälersteig“ hinzugekommen, dessen erste Etappe von Waldkirch auf den Kandel führt, und der Rundweg II erhielt als Premium-Wanderweg den Namen „Kandeltour“ bzw. „Josef-Seger-Weg“ und erinnert damit an einen langjährigen Vorsitzenden des Schwarzwaldvereins.

Im Jahr 2006 hatte sich ein Verein „Zukunft Kandel e.V.“ gebildet, dem auch der Schwarzwaldverein angehörte. Er wollte dazu beitragen, dass „Der Berg in seiner Vielfalt und Schönheit geschützt bleibt, aber Entwicklungen und Veränderungen der Zeit nicht spurlos am Kandel vorbeiziehen“. Leider löste sich dieser Verein im Jahr 2018 wieder auf, aber seine Ziele sind und bleiben unverändert aktuell.

Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Reden, Ansprachen, Zeitungsberichte und andere Veröffentlichungen die Forderung, dass der Kandel als nur maßvoll vom Menschen beeinflusster und deshalb einzigartiger Naturraum erhalten bleiben muss. Das unterstützen wir in vollem Umfang, denn

Der Kandel darf nicht zum Rummelplatz werden!!

 

weitere Info in

♦♦ Stadt-Waldkirch_Kandel
dort gibt es auch Karten sowie ein Video mit dem Titel „Kandel Liebe“

♦♦ Bergwelt-Kandel

♦♦ Wikipedia_Kandel