Der Schwarzwaldverein Waldkirch-Kandel macht die Wege frei für Naturerlebnisse und pflegt über 80 Wegweiserstationen.
Wanderwege, Fußpfade und Aussichtspunkte sind derzeit beliebte Ausflugsziele. In Waldkircher Umgebung sind zur Orientierung 140 Kilometer an Wanderwegen ausgewiesen und markiert. Angebracht wurden diese vom Schwarzwaldverein, der sich auch derzeit um deren Pflege und Unterhalt kümmert.
Viel zu tun hat zurzeit das Wegeteam des Schwarzwaldvereins Waldkirch-Kandel. Nach der Schneeschmelze wird das gesamte Wegenetz kontrolliert. Ausgerüstet mit Werkzeug und Material arbeitet das Team die Wege ab, oft auch lange Strecken zu Fuß. Dabei müssen einzelne Wegabschnitte mit Pickel und Schaufel in Handarbeit wieder begehbar gemacht werden. An anderen Stellen sind abgebrochene Äste oder umgestürzte Bäume zu entfernen. Auch Sträucher und junge Bäume wachsen in die Wegprofile und werden zurückgeschnitten. Viel Zeit nimmt auch die Kontrolle der Markierungen an Waldbäumen ein. Um ein Einwachsen in die Rinde zu verhindern, werden diese jedes Jahr gelockert.
Ein besonderes Augenmerk der Helfer liegt auf den über 80 Wegweiserstationen. Diese informieren über Standort, Richtungen und Entfernungen. Gleichzeitig sind sie Rettungspunkte und als solche Teil des landesweiten Notrufsystems der Bergwacht. Oft sind solche Wegweiser durch herabfallende Äste oder Windeinwirkung gelockert und müssen neu befestigt werden. Damit Waldbesucher und -Besucherinnen immer einen klaren Blick auf die Informationen haben, werden die Wegweiser auch regelmäßig geputzt. Dazu leisten Autobürsten mit Teleskopstielen gute Dienste. Vor allem im stadtnahen Bereich ist leider immer wieder Vandalismus zu beklagen: Wegweiser werden abgerissen, mutwillig verbogen oder gestohlen, was die Orientierung vor Ort erschwert. Das ist nicht nur für Erholungssuchende ärgerlich. Die Beschaffung von Ersatz und die Reparatur bedeuten für die ehrenamtlichen Helfer des Vereins auch einen erheblichen Zeitaufwand. Nach dem Arbeitsschwerpunkt im Frühjahr sind die Leute vom Wegeteam das ganze Jahr unterwegs, um das Wegesystem in Schuss zu halten. Immer wieder auch nach Informationen von Waldbesuchern, die über die sozialen Medien beschädigte, fehlende Markierungen oder versperrte Wegabschnitte melden. Ehrenamtliches Engagement ermöglicht so ein ungetrübtes Naturerlebnis und ist gleichzeitig wichtiger Baustein für den Tourismus im Zweitälerland.
Bank an Thomashütte komplett saniert
Zu den Topplätzen der Region gehört die Thomashütte. Wie ein Adlernest thront sie in 1070 Meter Höhe auf einer Felskuppe beim kleinen Kandelfelsen über dem Glottertal. Sie ist einerseits Rastplatz für viele Wanderer, die auf dem Zweitälersteig zum Kandel aufsteigen. Andererseits ist sie auf kurzem Weg vom Gipfel erreichbar. Der atemberaubende Fernblick in den hohen Südschwarzwald, die Rheinebene und zu den Vogesen lohnt die Mühen des Aufstiegs allemal. Namensgeber ist Ludwig Thomas, ein früherer Vizepräsident des Schwarzwaldvereins. Die erste Hütte entstand schon 1889. Zweimal brannte der Holzbau ab und wurde jeweils wieder aufgebaut. Nach mehreren Renovierungen erfolgte im Jahr 2000 ein kompletter Neubau.
Aber auch daran nagte der Zahn der Zeit und so war die Sitzbank an der Außenseite morsch geworden. In einer Gemeinschaftsaktion mit Mitgliedern der Bergwacht Ortsgruppe Waldkirch wurde diese Bank an der schönsten Aufsichtsstelle in den letzten Tagen komplett saniert. Das Sägewerk Ihringer in Batzenhäusle spendete Douglasienholz. Nico Zink organisierte den Transport und Dominic Klausmann hat in mehreren Arbeitsschritten Metallkonstruktionen sowie Geländer neu gestrichen und die Bretter montiert. Ein tolles Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Bergwacht und Schwarzwaldverein.
Kontaktbeschränkungen und Infektionsgeschehen verhindern nach wie vor gemeinsame Touren des Schwarzwaldvereins. So muss das Jahresprogramm weiter aussetzen. Trotzdem sind Ausflüge in die Natur beliebt: Die Tourenführer und Tourenführerinnen haben als Anregung dazu ihre schönsten Vorschläge für Wanderungen in der Umgebung auf der Homepage des Vereins eingestellt.
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Mo, 12. April 2021