Aussichtsreiche Rundtour über den „Scheitel Alemanniens“
Tourenlänge: 16,2 km mit 300 Höhenmetern, Gehzeit: etwa 4,5 bis 5 Stunden
Wir starteten die Tour nicht in St. Georgen, sondern beim Gasthaus „Hirzwald“ am Kesselberg, mit 1.024 Metern die höchste Erhebung der Gemarkung St. Georgen. Vom Parkplatz am Gasthaus folgten wir dem Weg mit der blauen Raute immer entlang des Waldrandes zum „Langen Lochen“.
Am Sturmbühl stehen wir auf der Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau und im weiteren Verlauf auf der Sommerauer Höhe auf dem „Scheitel Alemanniens“, einem der wichtigsten Übergänge über den Schwarzwald. Die Schwarzwaldbahn gilt als Mutter aller Gebirgsbahnen. Die Meisterleistung, die der geniale badische Ingenieur Robert Gerwig in der Zeit von 1857 bis 1873 ablieferte, bestand in der Überwindung des Höhenunterschieds von 448 Metern zwischen Hornberg und St. Georgen. Der längste Tunnel der Schwarzwaldbahn, der Sommerautunnel, hat eine Länge von 1.698 Metern.
Hier hätte man einen Abstecher zur Brigachquelle machen können, was die Tour um 1,5 km und etliche Höhenmeter verlängert hätte. Die Brigach, der zweite Quellfluss der Donau („Brigach und Breg, bringen die Donau zuweg“), entspringt im Keller des Hirzbauernhofs und ist eigentlich ein Muss für den Wanderer.
Aber auch so haben wir hier einen herrlichen Ausblick über die milde Landschaft bis zu den Bergen der Schwäbischen Alb genossen. Angeblich kann man hier auch die Schweizer Alpen sehen, dafür war aber an diesem Tag die Luft zu diesig.
Unterwegs gibt es viel zu lesen. Alle wesentlichen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten werden auf insgesamt 20 Infotafeln vorgestellt.
Auf schönen Waldwegen geht es jetzt in Richtung St. Georgen und wir stoßen bald auf den Schwarzwald-Mittelweg mit roter Raute und senkrechtem weißem Balken, der uns jetzt fast bis zum Ende der Tour begleitet. An den Sportstätten vorbei geht es hinunter zur „sonnigen Bergstadt“ St. Georgen. Die Stadt ist malerisch auf der Sommerseite des Brigachtals gelegen und bietet viel Sehenswertes.
In der Friedrichstraße sehen wir Mauerreste am Wegrand, die einst das im Jahr 1084 gegründete Benediktinerkloster umfassten. Der Klosterweiher ist als das bekannteste Relikt aus der Klosterzeit erhalten geblieben. Als Naturfreibad ist er heute eine gern genutzte Erholungs- und Freizeiteinrichtung.
Über die freien Höhen mit Weitblick auf das obere Brigachtal und durch einen märchenhaft wirkenden Nadelwald gelangen wir zum Kesselberg. Von dort können wir den großen Gebirgsbruch, auch Kesselbergverwerfung genannt, bestaunen. Dort stoßen wir auch wieder auf die blaue Raute, die uns zurück zum Ausgangspunkt führte. Die letzten Meter zum Ausgangspunkt schlendern wir durch lichten Wald und Blumenwiesen.
Text und Bilder: Wolfgang Zillgith